Wir suchten lange Zeit nach einem Projekt, das einen drignenden Bedarf abdeckt, sich nach einer Aufbauphase selbst finanziert und langfristig die Finanzierung unserer Vorschulen in Kindamba, Nlundu und Kai-Mabiala unterstützt. Nach der Diskussion verschiedener Möglichkeiten erschien der Aufbau einer Krankenstation ideal.
Erstens: Für die Untersuchung durch einen Arzt oder den Kauf von Medikamenten müssen Patienten aktuell in das 13 Kilometer entfernte Krankenhaus der katholischen Mission Kai-Mbaku.
Zweitens: Einer unserer Engagierten vor Ort, Mbingu, besitzt Kenntnisse über Ausstattung und Betrieb einer Krankenstation und Zugang zu allen notwendigen Informationen hat.
Am oberen Ende von Kindamba, gleich neben dem Gymnasium, gibt es unbewohnte Häuser. Die jeweiligen Familien haben die Häuser für die Nutzung als Krankenstation freigegeben.
Sie wurden gereinigt, Ziegelsteine in den Wänden ergänzt, Risse repariert sowie die Wände neu verputzt. Ein Haus ist für die Einrichtung eines Untersuchungszimmers, eines Labors und einer Apotheke vorgesehen. Das zweite Haus wird mit Betten ausgestattet.
Hier lag der Fokus 2021 auf dem Zusammentragen der Grundausstattung für unsere Krankenstation in Kindamba. Mbingu, der den Bau der Krankenstation organisiert, sandte eine Liste mit den benötigten Geräten und Materialien. Diese und noch Einiges mehr erhielten wir teils als Spenden, teils kauften wir sie zu.
Am 28. November wurden die Kartons abgeholt, um in Bamberg in einen Container geladen zu werden Der Container nahm seinen Weg über den Hafen von Antwerpen (Belgien) nach Point Noir (Republik Kongo). Hier wurde er auf ein kleines Schiff umgeladen, das den Fluss Kongo hinauf zum Zielhafen Matadi (Demokratischen Republik Kongo) fährt. Im Sommer 2022 erreichten die Geräte und Materialien vom Mikroskop bis zur FFP2-Maske ihr Ziel.
Eindrücke zum Gesundheitswesen
Die Besichtigung der Krankenstation und des Krankenhauses in Kai-Mbaku, beide stammen noch aus der Kolonialzeit, hat mich tief erschüttert und beeindruckt. Mir wurde klar, dass wir mit dem Aufbau unserer Krankenstation genau das tun, was die Menschen in der Region ganz dringend benötigen. Mit unserer Ausstattung werden wir mit Abstand die am besten ausgestattete medizinische Einrichtung in der Region sein. Wir werden vielen Menschen eine bessere Behandlung ermöglichen. Wir werden viele Operationen unter schlechten Bedingungen verhindern, indem wir moderne Untersuchungsmethoden anbieten. Weiterhin ist mir klar geworden: um alle unsere Vorhaben zu verwirklichen, reicht unser Geld nicht aus. Der Versand der Ausstattung war teuer. Der Transport von Kinshasa nach Kindamba wird noch eine Herausforderung. Außerdem müssen wir für den Start unserer Krankenstation die Medikamente für die Apotheke und Schnelltests für das Labor kaufen. Wir sind weiterhin auf Spenden angewiesen.
Lydia Herrmann
besuchte die Region mit ihrer Familie im August 2022